Alljährlich findet rund um den 10. Dezember, den internationalen Tag der Menschenrechte, der Briefmarathon statt. Auch das Gymnasium Aulendorf nahm in diesem Jahr wieder an dem von der Menschenrechtsorganisation Amnesty International initiierten Projekt teil. Die Schülerinnen und Schüler beschäftigten sich mit Fällen wie dem von Chow Hang-Tung aus Hongkong, die sich als Menschenrechtsanwältin misshandelt und inhaftiert wurde, weil sie sich für die Demokratie eingesetzt hatte, dem eines jungen Manns aus dem Iran, der aus nichtigem Grund zu 54 Jahren Haft und 74 Peitschenhieben verurteilt wurde, oder – ganz aktuell – dem Aleksandras aus St. Petersburg, die mit einer kreativen Aktion gegen den Krieg in der Ukraine protestierte und nun unter schecklichen Bedingung in Haft sitz.
Die Aulendorfer haben Briefe der Aufmunterung an die Inhaftierten geschrieben und damit auch dokumentiert, dass sie Anteil nehmen an solchen Ungerechtigkeiten. Es wurden aber auch Dutzende Briefe an die Regierungen der betroffenen Staaten und ihre diplomatischen Vertretungen in Deutschland verfasst. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Summe der Briefe in dem deutschlandweiten Briefmarathon durchaus Eindruck bei Regierungen machen kann. Tausende Briefe können schlecht ignoriert werden. Für viele Inhaftierte hat sich die Situation verbessert oder sie wurden sogar aus der Haft entlassen. Dies bleibt auch für Chow, Aleksandra und die andern Fälle in diesem Jahr zu hoffen. Dann trifft das Motto des Briefmarathons ins Schwarze: Schreib für die Freiheit!

