19 Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses Kunst nahmen sich letztes Wochenende Zeit, tiefer in Maltechnik einzusteigen und jenseits des manchmal stressigen Schulalltags jeweils einen Tag mit Pigmenten und verschiedenen Bindemitteln zu experimentieren. Dabei stand die Herstellung von Acrylfarbe, Ölfarbe und Ei-Tempera auf dem Plan.
Ein spannendes Wochenende lag vor ihnen. Dabei stellten sich viele Fragen wie: Wie kann ich Acrylfarbe selbst herstellen? Wozu brauche ich Marmeladengläschen? Woher bekomme ich überhaupt die Zutaten? In welchem Buch kann ich nachsehen, wenn ich noch weiter machen möchte? Sie erfuhren auch, wie die klassischen Fresken, die heute noch aus der Renaissance erhalten sind, entstanden.
Bereits am Tag vorher wurden die Keilrahmen gebaut, die dann am Freitag bespannt und grundiert wurden- fertig war die selbst gebaute Leinwand.
Wie nun aber selbst Farbe herstellen und weshalb nicht einfach kaufen?
Vielen war die Brillanz der selbst hergestellten Farben die eindrücklichste Erfahrung- Die Leuchtkraft und Intensität selbst hergestellter Farben ist kaum zu übertreffen, da mit Pigment, also dem reinen Grundstoff, gemalt werden kann und die Farbe so kaum durch Füllstoffe gestreckt wird. Und das ist am Ende sogar günstiger, als die Tubenfarben fertig abgemischt zu kaufen! Trotz dem war die Konsistenz der selbst hergestellten Acrylfarbe für viele eine Herausforderung, die aber gut gemeistert wurde. Neben dem Erlernen der Techniken wurde aber natürlich auch gemalt: Aufgestapelte Tische, mit Tuch und Faltenwurf bedeckt, darauf Malutensilien und eigene Motive oder Obst und Gemüse- eine Kiste, in der der Lichteinfall arrangiert werden kann – so gab es für jeden etwas als Motiv zu entdecken.
Am meisten Spaß machte aber allen die eigene Herstellung von Ölfarbe- ein kräftezehrender Prozess, so dass man sich auf die Malerei danach freuen konnte.
Gemalt wurde auf Papier und Leinwand, und viele machten die Erfahrung, dass zwei Tage auch sehr kurz sein können. So wurde schließlich auf das Mischen von Ei-Tempera zu Gunsten der Weiterarbeit an den eigenen Bildern verzichtet.
Am Stück an Bildern zu arbeiten und auch einmal über Nacht alles wie in einem Malatelier stehen zu lassen, keinen Druck zu haben, unbedingt etwas schnell fertig malen zu müssen- das waren ganz neue Erfahrungen für die Schülerinnen und Schüler, die im Unterricht qausi nicht gemacht werden können. Dabei blieb auch Zeit für Beratung und Austausch untereinander- und auch mal für einen Kaffee. „Besonders toll finde ich hier die Atmosphäre“, war öfter zu hören.
So entstand eine Vielzahl von beachtlichen Bildern, die demnächst im Schulhaus präsentiert werden- sobald die Ölbilder getrocknet sind!
















