Nein, die Elster hat sich nicht im Fach verirrt. Die Elster ist nämlich in diesem Fall die „ELektronische STeuerERklärung“. Was es mit dieser auf sich hat, wurde der Klasse 10 im Rahmen des Workshopangebotes „Steuer macht Schule“ vorgestellt.
Zu Gast waren zwei Mitarbeiterinnen des Finanzamts Ravensburg, die mit den Zehntklässlern ganz praxisnah etlichen Fragen zum Thema Steuern nachgingen: „Warum zahle ich eigentlich Steuern? Und was passiert mit den von mir gezahlten Steuern.“ Im Fachjargon, so die Referentinnen, sind Steuern „Zahlungen ohne direkte Gegenleistung“. Was sich erstmal nicht so attraktiv anhört, ergibt bei näherer Betrachtung schnell Sinn: Die Gegenleistung des Staates ist indirekt, zum Beispiel in Form von Bildungsausgaben. Um die 10000 Euro gibt der Staat beispielsweise für jeden Schüler pro Jahr insgesamt aus. Bei 12 Jahren Schulbesuch ein ganz schöner Batzen.
Im zweiten Teil des Workshops wurde es entsprechend praktisch. Die beiden Finanzbeamtinnen gaben den Schülern die Aufgabe, selbst eine kleine Steuererklärung auszufüllen. Dabei mussten die Zehntklässler jeweils richtig auswählen, welche Kosten Arbeitnehmer denn bei der Steuererklärung als Werbungskosten angeben dürfen.
Mithilfe der beiden Gäste konnten alle Fragen geklärt und die Steuererklärung letztlich erfolgreich elektronisch eingereicht werden. Dank der heutigen praxisnahen Einführung schreckt der Begriff Steuern in der Klasse niemanden mehr: Und beim Umgang mit [einer] „Elster“ wird den Schülern in ihrem späteren beruflichen Leben bestimmt einiges schon bekannt vorkommen.

