Gymnasium Aulendorf startet das Förderprogramm „Lernen mit Rückenwind“

Mittwochnachmittags regt und tut sich was auf der Ebene 5 des Gymnasiums. Nach der Mittagspause machen sich dreizehn Schülerinnen und Schüler mit iPads und Schulranzen bepackt auf den Weg in die Klassenzimmer im obersten Stock. Frau Schneider und Herr Friese erwarten sie schon. Beide sind keine Lehrer im klassischen Sinn. Doch sie haben sich bereit erklärt, das auf zwei Jahre angelegte Förderprogramm „Lernen mit Rückenwind“ zu leiten, das im Januar am Aulendorfer Gymnasium angelaufen ist. In den folgenden eineinhalb Stunden gibt es für sie und die Schülerinnen und Schüler eine Menge zu tun. Das Programm zielt darauf ab, Lernrückstände in den Hauptfächern aufzuholen und die sozial-emotionalen Kompetenzen der Kinder und Jugendlichen zu stärken. Denn ihnen wurde in der Pandemie viel abverlangt und manches ist in den letzten zwei Jahren im Fern- und Wechselunterrichtzu kurz gekommen.
Einige haben Schwierigkeiten mit dem Lernstoff, da sie aus der Ferne nicht genug Zeit oder Energie zum Üben aufbrachten. Gerade die Jüngeren fühlten sich mit dem selbstständigen Lernen mitunter überfordert. Hier bieten die eineinhalb Stunden am Nachmittag einen festen Rahmen, in dem etwa das regelmäßige Anfertigen von Hausaufgaben wieder eingeübt und Lernstoff vertieft wird. Manch einem fehlt es nach der Zeit der Isolation auch am nötigen Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten oder am Antrieb, mit anderen in Kontakt zu treten. „Meist geht es um Lernstruktur und Konzentration. Einige haben durch die Pandemiezeit aber auch grundlegende Defizite bei den Lerninhalten, die beim weiteren Aufbau des Faches ausbremsen“, resümiert Heidrun Schneider die Probleme ihrer Schützlinge. Besonders wichtig ist ihr und ihrem Kollegen Torsten Friese, dass die Kinder in der Nachmittagszeit das Lernen wieder lernen und dass bereits Erlerntes gefestigt wird. Die Schüler, die auf Empfehlung der jeweiligen Klassenlehrkräfte in das Förderprogramm aufgenommen wurden, profitieren auch von der überschaubaren Gruppengröße von etwa sechs Schülern je Betreuer. „Ab dem Frühjahr können aus den Mitteln des Rückenwind-Programms auch Tagesaktionen durchgeführt werden, die die Klassengemeinschaft und das Wir-Gefühl stärken“, sagt Schulleiterin Silke Hubig. Sie denkt dabei zum Beispiel an Museumsbesuche oder einen erlebnispädagogischen Tag in der Dobelmühle.
Wie ihr Kollege Friese kannte Heidrun Schneider das Gymnasium Aulendorf schon vor Antritt ihrer neuen Aufgabe. Seit mehreren Jahren leitet sie die Koch-AG und vermittelt auf lockere Art und Weise Alltagswissen und Freude am Selberkochen. Torsten Friese kennt die Schule als Vater. Als er vom Rückenwind-Programm erfahren hat, war ihm gleich klar, dass er helfen wollte. „Ich habe schon während der Schulzeit, im Studium und auch im Berufsleben immer wieder erfolgreich Nachhilfeschüler betreut“, beschreibt der Diplom-Mathematiker seine Motivation. „Mathematik soll Freude machen und die Kinder sollen ihren Bezug zum echten Leben erkennen, sodass sie den Sinn hinter den Aufgaben besser verstehen.“ Auch ist ihm wichtig, dass die Treffen keine reinen Lehrveranstaltungen sind. Ein Blick in die beiden Klassenzimmer zeigt, dass die Lernatmosphäre stimmt. Es wird gearbeitet, aber auch gelacht und miteinander gesprochen. Da hat es auch Vorteile, dass die beiden keine professionellen Lehrer sind. Sie verstehen sich eher als Motivatoren und Helfer. Dumme Fragen gibt es nicht. „Die Schüler dürfen alles fragen, ohne die Reaktion der Mitschüler oder Lehrer fürchten zu müssen“, resümiert Friese mit einem Schmunzeln.

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